Pferdepflege 101 – so funktionierts!

Pferde sind athletisch und anmutig, und ihr wunderschönes Wesen macht sie zu wunderbaren Begleitern. Doch der Besitz eines dieser prächtigen Tiere ist harte Arbeit und erfordert viel Zeit und Sorgfalt.

Gesunde Pferde sind wachsam, neugierig und lieben den Umgang mit anderen Pferden. Von der Zahnpflege bis zur Bewegung, von der Ernährung bis zur Unterbringung – hier erfahren Sie, wie Sie sicherstellen können, dass Ihr majestätischer Freund glücklich und gesund bleibt. Denken Sie daran: Bevor Sie ein Pferd in Ihre Familie aufnehmen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie sicher und kompetent im Umgang mit Pferden sind. Das ist sehr wichtig, denn Pferde können bei unsachgemäßem Umgang gefährlich sein, auch wenn sie es nicht beabsichtigen.

Zahnpflege

Bei Pferden im Alter von zwei bis fünf Jahren müssen die Zähne alle sechs Monate von einem Tierarzt oder einem qualifizierten Pferdedentisten kontrolliert werden. Nach dem fünften Lebensjahr (wenn sie ihr vollständiges Gebiss haben) müssen sie einmal im Jahr kontrolliert werden.

Zu den Anzeichen für Zahnprobleme gehören unregelmäßiges Kauen, übermäßiger Speichelfluss, ein geschwollenes Gesicht oder Kiefer, Abneigung gegen kaltes Wasser und Gewichtsverlust. Manche Pferde zeigen jedoch keinerlei Anzeichen, selbst wenn sie unter extremen Beschwerden leiden. Warten Sie also nicht, bevor Sie einen Tierarzt oder Pferdedentisten kontaktieren.

Kameradschaft

Pferde brauchen den Kontakt zu anderen Pferden, da sie von Natur aus in Herden leben. Idealerweise sollte Ihr Pferd immer die Möglichkeit haben, ein anderes Pferd zu sehen und zu berühren. Gemeinsames Spielen und Laufen ist sehr wichtig, egal wie alt sie sind. Es macht den Pferden auch Spaß, sich gegenseitig zu striegeln.

Ein Pferd kann eine Bindung zu einer anderen Tierart eingehen, wenn es nur diese zur Verfügung hat – selbst wenn es sich dabei um ein Huhn oder eine Katze handelt. Ein anderes Pferd ist jedoch immer der mit Abstand beste Gefährte. Bitte beachten Sie, dass ein Mensch kein Ersatz für ein anderes Pferd ist.

Ohne Gesellschaft geraten Pferde leicht in Stress und zeigen Anzeichen wie Gewichtsverlust, häufiges Umherlaufen und Wiehern.

Pferdepflege

Die Fellpflege ist ein wichtiger Teil der routinemäßigen Pferdepflege und gut für die Haut Ihres Pferdes. Die Grundpflege besteht darin, den Körper Ihres Pferdes in Haarwuchsrichtung zu bürsten. Dadurch werden Schlamm und Staub entfernt. Außerdem sollten Sie die Füße des Pferdes auskämmen und Mähne und Schweif mit einer Bürste in Ordnung bringen. Das Striegeln ist auch eine gute Gelegenheit, Ihr Pferd auf Verletzungen zu untersuchen.

Bewegung

Pferde brauchen jeden Tag viel Bewegung und sind von Natur aus sehr aktive Tiere. In freier Wildbahn legen sie jeden Tag zwischen 30 und 80 Kilometer zurück! Allerdings bewegen sie sich nicht einfach nur so, es sei denn, sie grasen oder werden trainiert. Der beste Weg, Ihr Pferd in Bewegung zu bringen, ist, es mit anderen Pferden auf die Weide zu bringen. Denn Weidegang bringt Pferde in Bewegung.

Futter

Pferde sind Pflanzenfresser, sie fressen nur Pflanzen. Sie brauchen viele Ballaststoffe in ihrer Ernährung und Futter, das sie nur langsam aufnehmen und kauen können. Das liegt daran, dass sie ihre Mahlzeiten nicht auf die gleiche Weise wie wir zu uns nehmen. Stattdessen müssen sie jeden Tag mindestens 12 Stunden lang grasen. Aus diesem Grund ist es für sie besser, viel energie- und kalorienarmes, faserhaltiges Futter zu fressen als wenig kalorienreiches Futter. Gut bewirtschaftetes Weideland mit einer großen Artenvielfalt ist das beste Futter. Wenn es nicht genug Weide gibt, brauchen sie viel Heu. Füttern Sie Ihrem Pferd niemals Rasenmäherabfälle oder andere Gartenabfälle. Sie können die Ernährung Ihres Pferdes auch ergänzen und somit nahrhafter machen, indem Sie bspw. Mariendistelöl Pferd unter das Futter mischen. Somit fügen Sie wichtige Vitamine und Nährstoffe bei, die nicht immer im Weidegras vorhanden ist.

Pferde können leicht fett werden, es sei denn, sie arbeiten hart, z. B. im Vielseitigkeitssport oder bei Rennen. Sollte dies bei Ihrem Pferd der Fall sein, ist es besser, die Kalorienzufuhr zu reduzieren und die Futtermenge beizubehalten, die Sie ihm geben.

Außerdem muss Ihr Pferd jederzeit Zugang zu sauberem, frischem Trinkwasser haben.

Unterbringung

Die Koppel Ihres Pferdes sollte mindestens einen Hektar groß sein, über eine ausreichende Drainage, eine gute Grasdecke und einen natürlichen Unterstand verfügen. Außerdem sollte sie ordnungsgemäß eingezäunt sein (kein Stacheldraht) und frei von Abfällen und Müll, insbesondere von altem Draht.

Parasiten

Parasiten, die Pferde befallen, sind meist Mücken, Läuse, Zecken, Bremsen und Würmer.

Botteneier können durch Scheren oder Kratzen entfernt werden. Tun Sie dies auf einem Hof, aber nicht dort, wo Ihr Pferd weidet. Sie können sich auch bei Ihrem Tierarzt nach Wurmmitteln erkundigen, die Boticide enthalten.

Wenn Ihr Pferd Läuse hat, können Sie sich in einem Fachgeschäft oder einer Sattlerei behandeln lassen. Selbst wenn nur eines Ihrer Pferde Läuse hat, müssen Sie alle Pferde sowie Decken und Satteldecken behandeln.

Bremsen können mit einer Bremsenfalle Pferd bekämpft werden, indem diese einfach auf der Koppel oder in der Nähe des Stalls platziert wird.

Zecken können Lähmungen verursachen, und manche können sogar ein junges Fohlen töten. Kontrollieren Sie Ihr Pferd regelmäßig, und wenn Sie Zecken finden, sprühen Sie es mit einem Insektenschutzmittel auf Pyrethrumbasis ein. Warten Sie eine Stunde und tragen Sie es dann erneut auf. Die Zecke(n) sollte(n) entweder abfallen oder sich mit einer Pinzette leicht entfernen lassen. Ziehen Sie keine lebenden Zecken heraus, da sonst der Kopf der Zecke unter der Haut Ihres Pferdes zurückbleiben könnte. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, wenn Ihr Pferd irgendwelche negativen Auswirkungen der Zecke zeigt. Würmer können zu Durchfall und sogar zum Tod führen. Um das Risiko zu minimieren, dass sich Ihr Pferd mit Würmern infiziert, sollten Sie:

  • ein wirksames Breitspektrum-Anthelminthikum (Wurmkur) verwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber, welches Produkt für Ihr Pferd am besten geeignet ist.
  • den Kot mindestens alle zwei Tage aufsammeln
  • vermeiden Sie es, auf dem Boden zu füttern, wenn dort Dung vorhanden ist
  • Wechseln Sie Ihre Pferde auf frische Weiden

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